Gesundheit/Informatives:

Bitte kastriert eure Tiere!

..auch aus gesundheitlichen Aspekten ist die Kastration für Hund und Katze so wichtig! Nicht nur die Weitervermehrung wird eingestellt, auch die Entartung von Gebärmutter, Eierstöcken und Prostata werden damit verhindert. Fast alle unkastrierten Hund und Katzen im Alter haben damit zu kämpfen und verlieren den Kampf oft oder es endet in einer Not OP..wenn es dann überhaupt festgestellt wird..und wenn es dann festgestellt wird und noch nicht zu spät ist..haben die Tiere meist schon einen langen schmerzhaften Leidensweg hinter sich! Auch ist der Trieb dem ein unkastriertes Tier dann aber nicht nachkommen darf, eine echte Qual..die Tiere sind in Not und oft sehr , sehr unruhig, ob männlich oder weiblich. Bitte kastriert eure Tiere!

Tierarztpraxis Richartz
21. Juli um 16:14

Letzte Woche hatten wir eine Katze in unserer Praxis, welche aufgrund von Hautproblemen vorgstellt wurde. Bei der allgemeinen Untersuchung stellten wir einen prallen und kahl geleckten Bauch fest. Auf dem Röngtenbild konnten wir deutlich eine Struktur im Bauchraum erkennen, die dort nicht hingehört. Die Mietz war 12 Jahre alt und unkastriert. Wir haben eine Kastration empfohlen - die Besitzer stimmten zu.
Während der OP zeigte sich das ganze Ausmaß. An jedem Eierstock befand sich eine sehr große Zyste.
Die Mietz wurde erfolgreich kastriert und ist auf dem Weg der Besserung.
Unser Rat: Bitte lasst eure Katzen kastrieren. Gerade im Alter kann es zu massiven Veränderungen an der Gebärmutter kommen, welche den Hormonhaushalt stören. Hautveränderungen, Wesensveränderung und Unwohlsein können Symptome sein. Zusätzlich kann es zu Dauerrolligkeit kommen, welche der Katze ebenfalls enormen Stress bereitet.
Bei Fragen könnt ihr euch gerne an uns wenden.
Bitte einem Vogel NIEMALS Wasser einflößen! Egal wie heiß es draußen ist und egal wie schwach der Vogel ist!
Ihr dürft höchstens ein Tröpfchen Wasser außerhalb am Schnabel geben das der Vogel die Möglichkeit hat diesen Tropfen bei Bedarf selbstständig aufzusaugen. Tut er das dürfen es gerne mehr einzelne Tröpfchen sein. Tut er das nicht Tröpfchen am besten wieder abwischen.
Warum nicht?
Erstens haben Vögel ihr Atmungsloch auf der Zunge. (Siehe Bild)
Kommt da Wasser rein gibt es mit viel Glück "nur" eine Lungenentzündung...oft geht es aber tötlich aus...
Zweitens können zu schwache oder verunfallte Vögel nicht schlucken. Hier muß erstmal der Kreislauf wieder in Schwung gebracht und/oder eine Infusion gegeben werden.
Bitte erkundigt euch bei seriösen Päppelstellen und nicht im Internet dort stehen leider immernoch oft und viele falsche Tipps die meist mit einem qualvollem Tot für das Vögelchen endet. 😣
Eine gute Anlaufstelle bei einem gefundenem Vogel ist die Gruppe "Wildvogelhilfe Notfälle" hier bei Facebook. Dort sitzen Profis und tolle Pflegestellen die euch helfen können. 😊
Bis dahin den Vogel einfach in einem ausbruchssicherem Karton in einem Raubtiersicherem Raum stellen. Kein Wasser kein Futter ist immer gut...damit kann man nichts falsch machen 😉
(Nackte Babyvögel brauchen natürlich wärme!)

Info ....zum Scheren!

Jedes Jahr die gleichen elenden Diskussionen, jedes Jahr die eindringlichen Ansagen, die Hunde nicht scheren zu lassen.... Vielleicht hilft das mal um zu veranschaulichen, wie die Wärmeentwicklung bei einem Hund aussieht, der geschoren wurde. Auf dem Wärmebild sieht man einen teilgeschorenen Hund, der in der Sonne mit einer Wärmebildkamera fotografiert wurde.
Es zeigt deutlich, dass auch das so "böse" lange Fell eine Funktion hat.
Die Region, die nicht geschoren wurde, hat eine Hauttemperatur von 24 °C, wogegen die geschorene Köperregion eine Temperatur von 30,8°C aufweist.

Vielleicht öffnet DAS jetzt mal den Hundehaltern die Augen, die meinen, ihre langhaarigen Hunde im Sommer für einen Kahlschlag zum Hundefriseur bringen zu müssen.
Erschreckend aber auch, dass auch die Hundefriseure nicht darauf hinweisen, sondern die Schermaschine ansetzen. Zählt immer nur das Geld?
Nein, auch das Argument, dass man es dem Hund leichter macht und er nicht so hechelt, beim Spazieren gehen....
Leute: Geht halt morgens früh und dann abends spät. Mittags vielleicht für eine kurze Pipipause vor die Tür und dann wieder rein. Niemand muss in der brütenden Mittagshitze laufen.
Im Haus kann man auch viel machen, um es dem Vierbeiner leichter zu machen. Möchte man das Geld für eine Kühlmatte nicht investieren, so reicht auch ein feuchtes / nasses Handtuch, auf das sich der Hund legen kann.
Füllt Wasser in einen Luftballon und friert den ein. Anschließend den gefrorenen Ball in eine Schüssel geben. Der Hund ist nicht nur beschäftigt, das kullernde Teil mit der Zunge zu erwischen, er bekommt so auch noch Flüssigkeit und kühlt sich über die Zunge an dem Eisball ab.

TEILEN ERWÜNSCHT!

 

Xylitol ist gefährlich für Hunde: Vergiftung durch Xylit-Kaugummis möglich

 

Während der Zuckerersatzstoff Xylit für Menschen harmlos wie Zucker ist und in hohen Dosen nur Durchfall hervorruft, können bereits kleine Mengen für Hunde tödlich sein. Xylitol – auch Birkenzucker oder Xylit genannt – ist ein Zuckeralkohol und wird in zuckerfreien Kaugummis und Süßigkeiten verwendet. Man findet es auch in einigen pharmazeutischen Produkten und Produkten zur Mundhygiene, wie zum Beispiel in Zahncreme oder in Zahnpflegekaugummi. Die Verwendung im Haushalt zum Backen oder Süßen ohne Zucker ist ebenfalls möglich.

 

Für Hunde ist der Zuckerersatz gefährlich, weil er einen starken Einfluß auf den Insulinspiegel hat. Nach der Aufnahme von Xylitol, dauert es keine 15 Minuten, bis der Körper des Hundes verstärkt Insulin produziert. Dies bewirkt eine Unterzuckerung, die auf den Abfall des Blutzuckers zurück zu führen ist. Symptome sind Schwäche, Lethargie, Koordinationsprobleme und sogar Kreislaufkollaps. Höhere Dosen von Xylit sind vermutlich auch noch giftig für die Leber des Hundes.

 

Gerade neugierige Hunde, wie ein Border Collie, stibitzen schnell eine Packung Xylit-Kaugummi vom Tisch, wenn sie dort unbewacht rum liegt (Foto: Pixabay).

Gerade neugierige Hunde, wie ein Border Collie, stibitzen schnell eine Packung Xylit-Kaugummi vom Tisch, wenn sie dort unbewacht rum liegt. Hat der Hund erstmal das Xylit gefressen, ist eine schnelle Reaktion wichtig, um Gegenmaßnahmen beim Tierarzt einzuleiten (Foto: Pixabay).

 

Wenige Gramm können tödlich sein!

 

Bereits 3 Gramm Xylitol-Pulver können einen Hund mit etwa 30 kg Körpergewicht töten. Da man nicht genau sagen kann, wieviel Xylitol die Hersteller von zuckerfreiem Kaugummi oder Zahnpflegekaugummi verwenden, kann man nur eine vage Aussage treffen, wieviele Stücke Kaugummi wie gefährlich sind. Man kann aber davon ausgehen, das bereits acht bis zehn Stücke Kaugummi für einen 30 kg Hund tödlich sein können. Kleinere Hunde können leicht sterben, wenn sie deutlich weniger essen (vielleicht sogar bei 2 Stück).

 

Ein Hund, der etwas gegessen hat, das Xylitol enthält, kann sehr schnell von einem heftigen Absturz des Blutzuckerspiegels getroffen werden. Erste Symptome treten meist schon nach 15-30 Minuten auf. Wenn der Hund nach einem Kollaps nicht behandelt wird, kann es zu irreparablen Hirnschäden kommen und der Hund kann sterben.

 

Eine Studie, die im Jahr 2006 im „Journal of the American Veterinary Medicial Association“ veröffentlich wurde, zeigt, dass Xylitol auch Leberschäden verursachen kann. Von acht Hunden, die in der Studie untersucht wurden und die Xylitol aufgenommen hatten, starben an Leberschäden. Die anderen 3 Hunde starben nach der Studie, aber ihr Tod scheint auch durch die Leberschäden hervorgerufen worden zu sein.

 

Erste Hilfe bei Tierarzt suchen

 

Wenn Sie denken, Ihr Hund hat zuckerfreie Kaugummis oder ein anderes Produkt mit Xylit zu sich genommen, dann sollten Sie schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Bitte bedenken Sie, dass bereits nach 15 Minuten die ersten Symptome einer Vergiftung auftreten können. In der Regel soll man sein Tier zum Erbrechen bringen, damit das Xylitol nicht weiter vom Körper aufgenommen wird. Die tierärtzliche Behandlung ist meistens eine 24-stündige Überwachung in der Tierklinik und eine Infusion mit glukosehaltiger Flüssigkeit. Dabei wird der Blutzuckerspiegel überwacht, um ihn wieder auf ein normales Maß zu bringen.

 

Man sollte sich immer vor Augen halten, dass viele Dinge, die für den Menschen harmlos sind (wie auch Rosinen oder Grapefruit) für Hunde ein tödliches „Lebensmittel“ sein können.

 

LIBELLEN-
Augenstecher, Teufelsnadel oder Drachenflieger - viele bedrohliche Namen und Eigenschaften wurden den Libellen schon angedichtet. Dass diese Angst unbegründet ist, wissen leider immer noch nicht alle. Fakt ist: Libellen stechen nicht und giftig sind sie schon gar nicht.

Fakt ist aber, dass diese fantastischen Insekten bedroht sind. Alle 81 in Deutschland vorkommenden Arten stehen unter Schutz. Mehr als die Hälfte aller Arten sind stark gefährdet. Die Vernichtung von Feuchtgebieten, das Trockenlegen von Mooren zur Torfgewinnung und zu hohe Fischbestände haben zu ihrem Rückgang beigetragen.

Wir können auch im Garten eine ganze Menge unternehmen, um Libellen zu helfen. An vorderster Stelle stehen: natürlich bepflanzte Gärten mit hohem Insektenreichtum (Jagdbeute) und die Anlage eines Naturteiches. Ganz wichtig ist es auch, auf Torf im Garten zu verzichten, um der Zerstörung natürlicher Lebensräume entgegenzuwirken.

Ein Teich im Garten kann sich zu einem wertvollen Lebensraum für einige Arten entwickeln. Wichtig ist dabei, dass etwas Bodenschlamm im Teich für die Larven zur Überwinterung vorhanden ist. Auf Fische sollte man verzichten, genau so wie auf den Gebrauch einer Umwälzpumpe.

Magendrehung bei Hunden – Anzeichen erkennen und helfen

Der Magen des Hundes ist durch zwei Punkte im Brauchraum fixiert. Von vorne tritt die Speiseröhre durch das Zwerchfell und kurz hinter diesem, mündet sie in den Magen. Der Magenausgang auf der anderen Seite, geht in den 12-Fingerdarm den ersten Abschnitt des Dünndarms über. Der Magen ist kein Schlauch, oder kugelförmiges Gebilde, sondern ist ein asymmetrischer Beutel mit einer großen und einer kleinen Krümmung.

Wenn der Magen in normaler Position liegt, befindet sich der obere und vordere Anteil unter den hinteren Rippen und der hintere Teil des Magens zeigt nach hinten rechts und unten.

Zusätzlich ist der Magen noch mit einigen Bändern im Bauchraum befestigt, wie zum Beispiel an der Leber und der Milz. Damit der Magen auch in unterschiedlichem Füllungszustand Bewegungsfreiheit behält, sind diese Bänder nachgiebig und nicht straff. Die Blutgefäße verlaufen alle entlang der Speiseröhre, des 12-Fingerdarmes und der Aufhängebänder.

 

Wie kann es zur Magendrehung beim Hund kommen?

Dadurch, dass der Magen hängt und vorwiegend nur durch die Speiseröhre und dem 12-Fingerdarm fixiert ist sowie mit der Krümmung nach unten weist, kann der Hundemagen an dieser Aufhängung hin und her pendeln. Entsprechende Füllung mit Wasser oder Futter begünstigen dies noch. Wird vom Hund eine Bewegung ausgeführt, die das Pendeln noch verstärkt, kann es zu einem Umschlagen des Magens um seine Längsachse kommen. Vorwärtsbewegungen und nach unten gerichtet, mit plötzlichem Abbremsen, sind da am gefährlichsten. Beispiele dafür sind das Herunterlaufen einer Treppe, Herunterspringen von einem Hindernis und weiteres.

Welche Hunde sind bei einer Magendrehung besonders gefährdet?

Größere Hunde mit einem tiefen, breiten Brustkorb haben eine große Bewegungsfreiheit des Magens. Auch spielt das Bindegewebe eine große Rolle. Hunde mit lockerem, weichem Bindegewebe haben oft keine straffen Magenbänder. Auch wenn gerade größere Mengen Wasser getrunken, oder gefressen wurden entsteht ein günstige Bedingung, welche das Pendeln des Magens verstärken. Auch schwer verdauliches Futter, leicht gärendes und sehr große Futterportionen verstärken das Risiko einer Magendrehung.

Hunde die bereits eine Magendrehung gehabt hatten und bei denen der Magen nicht operativ fixiert wurde, weisen eine Wiederholungsrate von über 80 % auf!

Des Weiteren können Magen- oder Darmentzündungen mit Erbrechen und Durchfall, Verdauungsstörungen, Entleerungsstörungen des Magens, eine Magendrehung verursachen.

Auch wenn die oben aufgeführten Dinge ein erhöhtes Risiko für eine Magendrehung sein können, so können auch bei kaum gefüllten Magen, kleinen Hunden, sogar Welpen oder Katzen Magendrehungen vorkommen.

Was passiert, wenn der Magen sich gedreht hat?

  • Kleinste Futtermengen können Gase im Verdauungsganges des Magens verursachen. Diese würden normalerweise über die Speiseröhre oder den Darm abgeleitet werden. Sind diese beiden Ausgänge durch eine Drehung verschlossen, sammelt sich das Gas im Magen und bläht ihn auf. Dies kann sogar zum Zerreißen der Magenwand führen!
  • Der aufgeblähte Magen drückt auf das Zwerchfell und so wird die Herzaktion und die Atmung beeinträchtigt. Außerdem werden auch große Blutgefäße abgedrückt.
  • Durch die Drehung werden die zu- und ablaufenden Blutgefäße abgeklemmt. CO² und Stoffwechselprodukte können nicht abtransportiert werden und es kann natürlich kein neues sauerstoff- und nährstoffreiches Blut zum Magen gelangen. Somit wird Gewebe schwer geschädigt und kann sogar absterben. Irgendwann wird die Magenwand undicht und Mageninhalt gelangt in die Bauchhöhle. Hier besteht die Gefahr einer Bauchfellentzündung!
  • Mit einem Band ist die Milz am Magen befestigt und diese wird bei einer Magendrehung immer mitgedreht. Dadurch kann Blut nicht mehr aus den Organen abfließen, allerdings kann arterielles Blut immer noch einströmen. Es entstehen schwerste Stauungserscheinungen.
  • Aus den oben genannten Gründen, entstehen sehr schnell lebensbedrohliche Kreislaufstörungen und Herzbelastungen, die meistens zu einem Kreislaufschock führen.

Welches sind die Anzeichen einer Magendrehung beim Hund?

  • Die Drehung an sich, versursacht dem Hund nur einen kurzen Schmerz, der ihn kurz aufjaulen lässt und danach laufen die meisten Hunde relativ vorsichtig mit eingezogenem Bauch und gekrümmten Rücken unruhig hin und her.
  • Er legt sich nur kurz hin, um gleich wieder aufzustehen.
  • Er versucht schon nach kurzer Zeit danach zu Erbrechen, was allerdings nicht passieren kann, da die Speiseröhre zugeschnürt ist.
  • Falls der Hund in diesem Zustand etwas trinken sollte, wird er innerhalb kürzester Zeit das Wasser wieder erbrechen.
  • Die Aufgasung des Magens kann von Minuten bis Stunden dauern und kann von außen gesehen oder gefühlt werden. Der vordere und hintere Teil des Bauchraumes wird immer dicker. Wenn man auf den prallen Bauch und die letzten hinteren Rippen klopft, oder mit dem Finger schnippt, klingt dieser hohl, wie bei einer Trommel.
  • Die verschlechternde Kreislaufsituation ist zunächst durch starke Unruhe, bei weiterem Fortschreiten, durch Apathie (Teilnahmslosigkeit) gekennzeichnet.
  • Die Atmung wird immer anstrengender, meist hechelnd.
  • Oftmals stöhnt der Hund auch vor Schmerzen.
  • Der Puls wird sehr schnell und teilweise so flach, dass man ihn kaum noch fühlen kann.
  • Zuerst werden die Schleimhäute hellrosa, später fast weiß.
  • Innerhalb von 30 – 60 Minuten können sich dramatische, lebensbedrohliche Zustände entwickeln, so dass der Hund nach dieser Zeit nicht mehr gehen oder stehen kann. Erfolgt dann keine schnelle Hilfe, stirbt der Hund.

Was muss ich tun, wenn ich beim Hund eine Magendrehung festgestellt habe?

  • Auch wenn nur der Verdacht besteht, sollte man keine Zeit verlieren.
  • Sofort den Tierarzt oder die Tierklinik anrufen, damit vorbereitende Maßnahmen ergriffen werden können und keine wertvolle Zeit verloren geht.
  • Man kann auch eine andere Person mit dem Telefonanruf beauftragen und sofort in die Tierklinik fahren (falls der Tierarzt nicht offen hat).

Jede Minute kann wertvoll sein und über Leben und Tod entscheiden!

Was aber tun, wenn kein Tierarzt zu erreichen ist?

Das Gas muss unbedingt aus dem Magen raus. Da es nicht auf natürlichem Weg geht, muss man ein Loch in den Magen stechen.

Für solche Fälle sollte man vom Tierarzt ein Instrument (dicke Hohlnadel) erhalten und die genaue Vorgehensweise gezeigt bekommen. Ansonsten kann so eine Punktion den Hund mehr verletzten, wie Erleichterung schaffen. Daher möchte ich dieses Vorgehen nicht weiter detailiert beschreiben. Am besten lässt man sich dies in einem Erste Hilfe Kurs zeigen, wie man bei einer Punktion vorgeht.

Autorin: Melanie Weber-Tilse

Wichtige Information:

Auch wenn nach bestem Wissen und Gewissen gesundheitliche Themen verfasst wurden, können sich dennoch Fehler einschleichen, oder einen nicht mehr aktuellen wissenschaftlichen Stand darstellen, noch ersetzen sie den Rat fachkundiger Tierärzte. Die Autoren übernehmen keine Verantwortung für dessen Richtigkeit, alle Angaben sind stets ohne Gewähr. Foto: Wikipedia/Kalumet

 

Eine Stadttaube über Lügen und Gleichgültigkeit. Ihr offener Brief an die Verantwortlichen

Lieber Stadtrat, lieber Taubenhasser,

Du entscheidest über mein Leben. Du bestrafst die Menschen, die mich füttern und verurteilst mich damit zu einem qualvollen Tod.

Ich weiß, dass Du das nicht sonderlich bedauerlich findest aber würde man in deiner Stadt Hunde oder Katzen so behandeln, wie mit uns Stadttauben verfahren wird, gäbe es empörte Proteste unter den Tierfreunden.

Seltsamerweise registriert kaum jemand, dass wir jeden Tag ums Überleben kämpfen. Deshalb stört sich niemand daran, dass wir auf deine behördliche Anordnung elend verhungern, dass wir wie Ungeziefer von jedem verscheucht und gejagt  werden dürfen. Die meisten meiner Freunde sind wie ich geschwächt und abgemagert. Viele von uns leiden still, mit grauenhaften Verletzungen und verkrüppelten Beinen. Wir alle sind jeden Tag verzweifelt auf der Suche nach etwas Futter.

Wir Tauben sind keine Wildtiere. Hat dir das nie jemand erzählt?

Wie Hunde und Katzen sind wir Haustiere oder deren Nachkommen. Das haben wir uns nicht ausgesucht sondern die Menschen, die uns erst gezüchtet und dann  ausgesetzt haben sind dafür verantwortlich! Verirrte Brieftauben sind ohne die Hilfe der Menschen nicht überlebensfähig.

Du bezeichnest uns als „Ungeziefer“ oder „Plage“. Ich bin kein Ungeziefer! Ich bin das bedauernswerte Opfer menschlicher Gleichgültigkeit, das sich deinetwegen durch ein viel zu kurzes Leben, das einzig von Angst, Hunger und Schmerzen geprägt ist, kämpfen muss, um irgendwann dann doch qualvoll zu verenden. In den meisten Städten herrscht striktes Fütterungsverbot. Du hast darüber entschieden! Das ist nicht nur äußerst grausam sondern macht auch keinen Sinn!

Ich bin jeden Tag viele Stunden zu Fuß unterwegs um etwas Essbares zu finden. Eigentlich würde ich etwa 40 g Futter am Tag benötigen um zu überleben. Vielleicht weißt du, dass artgerechte Nahrung für mich nicht aus Essensresten besteht. Ich bin ein Körnerfresser. In deiner Stadt finde ich nicht einmal einen  Bruchteil der benötigten Menge, also fresse ich hungrig alles, was als Abfall auf den Strassen landet und setze dann den „Hungerkot“ ab, die großen, flüssigen Kleckse von denen du glaubst, sie würden die Gebäude deiner Stadt beschädigen. Dass dies nicht der Fall ist, kannst du nachlesen. Es gibt sogar Studien die belegen, deine Gebäude leiden mehr unter den Schäden, die durch die Maßnahmen zur Taubenabwehr entstehen, als durch meine Kleckse.

Auf der verzweifelten Suche, zwischen Zigarettenkippen, Hundekot, Essensresten und Plastikmüll etwas Nahrung zu finden, verfangen sich viele meiner Freunde in den am Boden liegenden Schnüren, Fäden oder Plastikteilen und verschnüren sich dort, bis die Zehen abgestorben sind. Es ist ein langer und sehr schmerzhafter Leidensweg. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schmerzhaft!

Aber es sind leider nicht nur die Verstümmelungen und der Hunger, der uns das Leben in deiner Stadt zur Hölle macht. Auf deine Anordnung werden wir vergiftet, abgeschossen, ausgehungert oder zur “fachgerechten” Tötung (Spritze,  Kopfabriss oder Genickbruch) eingefangen. Falls du es nicht weißt, das passiert mit Netzen oder Käfigen. Wir werden mit Futter angelockt und wenn dein Auftrag erfolgreich ausgeführt wurde, dann bleiben nach unserem Tod verwaiste, hilflose Jungtiere zurück,  die allein verhungern oder erfrieren. Selbst wenn nur ein Elternteil stirbt, haben unsere Jungtiere keine Chance zu überleben, da beide Vogeleltern für die Aufzucht unentbehrlich sind.

Wenn du glaubst, dass  diese feigen Morde etwas bewirken dann muss ich dich enttäuschen! Nachweislich verringern die Tötungsaktionen unsere Populationen stets nur für kurze Zeit. Die verwaisten Brut- und Schlafplätze werden von “frischen”, neu zugeflogenen Artgenossen schnell wieder besetzt. Meine natürliche Lebenserwartung wäre ungefähr 15 Jahre. Dank deines Fütterungsverbotes werde ich höchstens zwei Jahre überleben, bis der ewige Hunger meine Reserven erschöpft hat. Bei jedem anderen Tier würde man dich der Tierquälerei bezichtigen. Warum interessiert es in meinem Fall kaum jemanden?  Dabei gilt das Tierschutzgesetz auch für mich. Auch wenn Du und viele andere mich nicht mögen: Ich habe Rechte, wie jedes andere Tier auch!

So sehr ich mich auch anstrenge, ich habe keine Chance in deiner Stadt das richtige Futter für mich zu finden, schon gar nicht im Winter. Womit Du dann immer argumentierst, wenn Du die Menschen bestrafst, die mich trotz deines Verbotes füttert, über den angeblichen Zusammenhang von hohem Nahrungsangebot und erhöhter Vermehrung, das gilt nur für Wildtiere. Ich bin kein Wildtier! Ich bin eine Stadttaube und wir brüten unabhängig von Jahreszeit und Nahrungsangebot. Ein Basler Tierversuch ergab sogar, dass hungernde Stadttauben mehr brüten als ausreichend ernährte.

Warum verbreitest du überall das Gerücht,  ich wäre ein gefährlicher Krankheitsüberträger? Fakt ist, dass grundsätzlich alle Lebewesen Krankheiten übertragen können. Das Risiko einer Ansteckung für euch Menschen ist jedoch  viel geringer als es überall fälschlicherweise von Deinesgleichen behauptet wird.  Die Salmonellen in meinem Kot sind rein tierartspezifisch und auf euch Menschen so gut wie nicht übertragbar. Meine Einstufung als “Schädling” (Bundesseuchengesetz 1966) wurde bereits 1989 aufgrund neuer Forschungsergebnisse zurückgenommen. Dir ist das egal! Du hast zwar den neuesten Stand der Forschung verschlafen aber dafür bist du Meister in den grausamen Methoden zu meiner Abwehr und Tötung

Auf deine Anweisung werde ich mit Spikes, Dornen, Klebepasten, Glasscherben, Stromdrähten, Netzen und Spanndrähten am Ruhen oder Nisten gehindert. Da es in den Innenstädten aber kaum noch geeignete Nist- und Ruheplätze für mich gibt, bleibt mir einfach keine andere Wahl als trotzdem zu brüten und zu ruhen, wo diese Vorrichtungen angebracht wurden. Besonders  junge und unerfahrene Tauben ziehen sich an den messerscharfen Abwehrvorrichtungen schwerste Verletzungen und Verstümmelungen zu. Ich kenne viele von ihnen. Mit klaffenden Wunden, auf dem Bauch kriechend oder hinkend, oft nur noch mit einem Beinstumpf, quälen sie sich dann durch den täglichen Kampf um Überleben und Futter. Zusätzlich verätzt uns im Winter das überall ausgebrachte Streusalz schon bei kleinsten Entzündungen die empfindlichen Füsse wie Salzsäure. Es ist die Hölle!

Dabei ginge es auch anders, du musst uns nicht quälen, verhungern lassen oder töten!

In eigens eingerichteten und von ehrenamtlichen Helfern betreuten Taubenschlägen können wir gezielt angesiedelt und unsere Vermehrung  kontrolliert  werden. Wenn uns Taubenschläge zur Verfügung stehen, ziehen wir dorthin um. Wenn ihr Menschen uns dann regelmäßig füttert, gewöhnen wir uns an die neuen Standorte und bleiben dort. Wir müssen nicht mehr in der Innenstadt nach Futter suchen und betteln. Damit wir uns nicht immer weiter vermehren, tauschen die Betreuer unsere Eier gegen Attrappen aus. Bitte informiere dich!

Ich bin eine Stadttaube. Ich bin friedlich, hochintelligent, sozial und liebenswert. Ich habe mir dieses Leben nicht ausgesucht. Niemand verdient es, so leben zu müssen!

WARUM BESTRAFST DU DIE MENSCHEN, DIE MICH FÜTTERN?  BITTE LASS MICH NICHT VERHUNGERN!

Tauben